Neue Normen und Standards Automotiv

Neue Normen und Standards Automotiv

Neue Normen und Standards für die Automobil-Produktion haben weitreichende Auswirkungen für die Unternehmen.

Konkret betreffen die Änderungen der Normen und Standards den überarbeiteten Standard VDA 6.3 Prozessaudit 2016, den neuen QM-Systemstandard IATF 16949 sowie die FMEA-Harmonisierung VDA und AIAG.

Die Änderungen traten im Oktober 2016 in Kraft und erfordern zwingend Handlungsbedarf.

Dies gilt hinsichtlich der Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitern der Automobil-Hersteller und deren Zulieferer.

Dazu die wichtigsten Fragen betreffend der Änderungen im Interview mit Helmut Bayer, Geschäftsführer der TQU® GROUP:

Warum erfordern die neuen Normen und Standards Weiterbildung bei Führungskräften und Mitarbeitern?

Helmut Bayer:

Die Normenreihe DIN EN ISO 9001 und in diesem Zusammenhang der Automotive Standard IATF 16949 wurden in ihren Forderungen grundlegend überarbeitet.

Diese neuen Forderungen betreffen unter anderem das Einbeziehen der Anforderungen interessierter Parteien (Stakeholder) in die Ausgestaltung der Unternehmensprozesse.

 

Stakeholder Unterscheidung in intern und extern

Diese Unternehmensprozesse sind unter anderem die unternehmensweiten strategischen und operativen Risiko- und Chancenbetrachtungen, sowie Aktives Management von Wissen und Know-how.

Eine besonders starke Forderung ist dabei eine Vorreiterrolle der obersten Leitungsebene hinsichtlich der Erfüllung aller Forderungen.

Forderungen die Kunden an das Unternehmen und dessen Prozesse, Produkte und Dienstleistungen stellen. Verantwortung für Qualität heißt, dass die oberste Leitungsebene diese aktiv und persönlich übernehmen.

Zudem wird ein konkreter Wissenserwerb für Führungskräfte und Mitarbeiter.

Was sind die wichtigsten Punkte, über die sich die Mitarbeiter informieren müssen? Was sind die entscheidenden Neuerungen?

Helmut Bayer:

Neben den bereits erwähnten Punkten betrifft dies die Stärkung der strategischen Bedeutung des Qualitätsmanagements für das Unternehmen, die aktive Übernahme von Führungsverantwortung und Schaffung von Bewusstsein.

Dazu kommt der Fokus auf Prozessmanagement und KPI zur Bewertung der Leistungsfähigkeit der Prozesse.

Gibt es bei den Unternehmen noch viel Nachholbedarf bei diesem Thema oder sind sie bereits gut informiert?

Helmut Bayer:

Im Zusammenhang mit der strategischen Verankerung des Qualitätsmanagements und der stärkeren Verantwortung der Führungskräfte besteht noch Nachholbedarf.

Hier ist die Bedeutung für das operative Management noch nicht vollständig klar. Methodisch ist das Thema Stakeholder sowie Risikomanagement bereits gut abgedeckt.

Wie groß ist die Herausforderung für die Unternehmen den neuen Standards zu entsprechen?

Helmut Bayer: Hierzu gibt es keine pauschale Antwort.

Die Stärke der Herausforderung hängt vom Reifegrad des Qualitätsmanagement-Systems des jeweiligen Unternehmens ab.

Traditionell funktionsorientierte Systeme mit QM als Stabfunktion haben hier größere Herausforderungen zu meistern.

Stark prozess- und leistungsorientierte Systeme (KPI Integration) müssen nur geringfügig angepasst werden.

Die TQU® GROUP als offizieller Lizenzpartner des Qualitäts Management Center im Verband der Automobilindustrie (VDA QMC) hat zu diesen Themenbereichen bereits ein umfassendes Weiterbildungsangebot eingeführt und bietet entsprechende Schulungen an.

So fordern die neuen Normen und Standards wesentliche Veränderungen der Erstqualifizierung sowie Aktualisierungen der Requalifizierung und der bestehenden Auditoren-Qualifikation.


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